Mummenschanz. Stück für Stück: Der Abgrund

Mummenschanz

Wie viele meiner Geschichten hat auch diese eine Odyssee hinter sich. Tatsächlich arrangiere ich meine Texte so oft um, bis vom Ursprung nichts mehr übrig ist. Manchmal dauert dieser Prozess zehn Jahre oder länger. Da ich sehr viel schreibe (und wenig veröffentliche), spielt das keine erhebliche Rolle. Nahezu alles, was ich in fast 40 Jahren zu Papier gebracht habe, bedingt sich gegenseitig. Meine Figuren sind – wie meine “Gespenster” – Aspekte von etwas oder von jemandem, doch im Grunde erfinde ich sie nicht. Der Protagonist dieser Erzählung ist der Aspekt meines Urgroßvaters, der im 1. Weltkrieg das Schlachtfeld von Ypern überlebte, Ehemann der Johanna, die im “Böhmwind” die erste Sturmwolke nahen sieht, Vater des Carlos und Großvater des Noob in “Dorothea” und Erzähler einer Geschichte, die noch nicht veröffentlicht wurde. Vielleicht ist das hier eine existentielle Parabel – eigentlich ein Begriff, den ich ablehne. Aber man wird mir vielleicht zustimmen.

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